5. Rallyetag „Stadtverkehr“

5. Rallyetag „Stadtverkehr“

Zum ersten Mal konnten wir ausschlafen, endlich. So gegen 9:30 Uhr war dann auch der Letzte aufestanden. Es folgte eine intensive und ausführliche Lagebesprechung. Alle gruppendynamischen Aspekte wurde bei einem super Kaffee von Nikola besprochen.
Nachdem aber auch wirklich alle Teilbereiche der komplexen männlichen Beziehungsebene – die augenscheinlich doch einfach und klar ist – durchdiskutiert worden sind, haben wir uns gegen 12.00 ein Frühstück im nahen „The House Caffee“ erkämpft um die Gemüter wieder abzukühlen.
Die eigentliche Zerreissprobe stand uns aber noch bevor. Mit unserer kleinbürgerlichen, allgäuerischen Vorstellung von innerstädtischem Strassenverkehr wollten wir einfach von einem Stadteil zum anderen fahren. Uns war zwar bekannt, dass Istanbul 15 Mio. Einwohner hat, aber wir hatten nicht bedacht, dass jeder von denen 1 Auto fährt, aber auch mindestens 2 im Innenstadtbereich schon geparkt hat. Das „erfuhren“ wir in 2 Std. auf einer Strecke von 7 km. In unserer kleinbürgerlichen Vorstellungswelt passen auf einer 2 spurigen Strasse auch eben nur 2 Autos nebeneinander, hier aber bis zu 5. Das kann sich aber durchaus verdichten, wenn eingefädelt wird und dies führt überraschenderweise zu Verkeilungssituationen. Dieses Chaos wird duch kontinuierliches Hupen akustisch intensiviert. Zu all diesen Eindrücken darf natürlich die Pinkelpause auf der 4 spurigen Bosporusbrücke nicht fehlen.
Trotz all dieser Aspekte war die „Sightseeingtour“, natürlich geführt von unserem Kartenfuchs Theo, ein spannendes und aufregendes Erlebnis.
Autofahren im Schritttempo in einer neuen Dimension. „Theo ich will immer noch ein Kind von Dir.“
Obwohl wir die Letzen waren, die an dem gemeinsamen Treffpunkt an der Blauen Moschee angekommen sind (300 Autos = 600 Rallyeteilnehmer), hatten wir die besten Parkplätze ergattern, direkt neben der Bühne.
Trotz der (selbst erlebten )Belastungen aller Rallyeteilnehmer, war es eine angenehme Atmosphäre mit durchwegs gutgelaunten, fröhlichen und motivierten Teilnehmern.
Wilfried hat uns informiert, dass es wahrscheinlich eine Fähre nach Zypern und weiter nach Ägypten oder Israel gibt, aber der Preis noch verhandelt wird. Somit wird das Ziel Jordanien aller Wahrscheinlichkeit nach erreicht.
Nach dem offiziellen Rumgeplänkel wurde im „Le Mans“ Stil von der Blauen Moschee aus gestartet. Aber, im Konvoi und wie der Stadtverkehr verlangt, im Schritttempo, eroberten wir die Bosporusfähre und somit Asien.
Der Event im Fenerbahcestadion war für uns eher ein Kalter.
Um die Gemüter wieder in Wallung zu bringen, sind wir zurück in Nikolas Wohnung, die heute eine Einladung zu der Hochzeit des 6.reichsten Mannes der Welt ( Stahl Tycoon Mittal ) hat.
Ein gemütlicher Herrenabend bei Bier und Dürum ließ Peters Geburtstag gebührend ausklingen ( Theo schläft auf dem Sofa ein, Bombenstimmung ).
Wir freuen uns auf Morgen.

Gruß

Ralf + Richy + Thomas


7 Comments

Nicola

10. Mai 2011 at 6:31 pm

ich drueck die Daumen fuer den Rest der Tour:)) verfolgen brav euren Blog

Christoph

7. Mai 2011 at 9:33 am

Männer, ich mache mir Sorgen, was erlebt Ihr?? Ihr müßtet doch schon Ankara verlassen haben?
Also bitte weiter das Tagebuch pflegen, kann auch kurz sein, damit wir daheim wissen, dass es Euch gut geht!
Bis bald hoffentlich.
Christoph

Peter

5. Mai 2011 at 9:17 pm

Hi Theo,
wünsche dir und der ganzen Truppe weiter gutes Gelingen… euer Blogg ist super!!
cu Peter

Christoph

5. Mai 2011 at 8:25 pm

Helden, Männer, Freunde!
Hier für alle der Stand zur Stunde!!
Istanbul/Oberstaufen. Die 6. Allgäu-Orient Rallye kann wie geplant in Jordaniens Hauptstadt Amman enden. Wie der Organisator Wilfried Gehr dem Bayerischen Rundfunk sagte, übernimmt die türkische Regierung einen Großteil der Kosten für die Fähren nach Zypern und weiter nach Israel. Durch die Unruhen in Syrien ist die ursprüngliche Route über Land nach Jordanien nicht möglich. Die 600 Teilnehmer in 300 Fahrzeugen befinden sich zur Stunde in Istanbul. Am Freitag (06.05.2011) geht es von Ankara weiter. „Es ist der absolute Hammer, wie uns die türkische Regierung unterstützt“, so Wilfried Gehr, „unser Auswärtiges Amt hat uns dagegen völlig hängen lassen.“ Vom Kultusministerium werde ein Großteil der 380.000,- Euro übernommen, die für die Fähren bezahlt werden müssen, so Gehr am Handy zum BR. Die türkische Regierung unterstützt seit Beginn die Allgäu-Orient Rallye, die zwar für die Teilnehmer „eines der letzten automobilen Abenteuer dieser Erde“ verspricht, aber ebenso humanitären Zielen verpflichtet ist. So werden alle 300 Autos in Jordanien von UNICEF verkauft und der Erlös in Entwicklungshilfeprojekte gesteckt. „Wir hoffen nun, dass uns Israel die Einreise nicht erschwert, das wird noch mal ein organisatorischer und nervlicher Kraftakt. Aber wir hoffen, der humanitäre Aspekt überzeugt“, so Gehr.
Bisher wurde so unter anderem eine Kamelmilchmolkerei gebaut und in diesem Jahr soll der Grundstein für eine Obstkonservenfabrik gelegt werden. „Da bei den kleinen Bauern im Jordantal alle Früchte immer zur gleichen Zeit reif werden, fallen die Preise auf dem Markt ins bodenlose. Künftig können die Bauern die nicht verkauften Früchte einmachen und haben so ein längerfristiges Einkommen“, so Gehr. Das Ziel aller Aktionen sei „gebe den Menschen nicht nur einen Fisch zum Essen, sondern zeige ihnen wie man angelt“. So haben die Teams auch als Aufgabe gehabt, pro Auto eine Nähmaschine zu organisieren. Diese waren für den Aufbau einer Nähfabrik für geistig behinderte Mädchen in Syrien bestimmt. Da Syrien nun nicht angesteuert werden kann, kommen die Nähmaschinen zunächst einmal nach Jordanien.
Die Allgäu-Orient Rallye startete am 30. April in Oberstaufen im Oberallgäu, das Ziel ist, am 12. Mai Amman in Jordanien. Insgesamt nehmen 600 Teilnehmer in 300 Autos teil. Es ist eine „Low-Budget-Rallye“, pro Tag dürfen nicht mehr als 11,- Euro für Übernachtung ausgegeben werden, die Autos müssen mindesten 20 Jahre alt sein und/oder nicht mehr als 1111,- Euro Wert haben. Entlang der 6000 Kilometer müssen zahlreiche Aufgaben erfüllt werden. Die Rallye ist keine Wettfahrt, Autobahnen sind verboten und die Teams können ihre Route frei wählen. Die auf 100 Teams (a´ 3 Autos) begrenzte Rallye ist heiß begehrt, die Startplätze in diesem Jahr konnten nur online am 07.07.2010 um 3.33 Uhr nachts gebucht werden, nach zwei Sekunden war die Rallye ausgebucht, viele Enttäuschte werden es wohl nächstes Jahr wieder versuchen.

Ich zähl auf Euch und darauf, dass alles klappt!!!
Euer
Christoph

Silvia

5. Mai 2011 at 8:53 am

Tja, so kennen wir Theo :o)

Susanne

5. Mai 2011 at 7:08 am

Ihr dürft ruhig wieder lustigere Fotos einstellen, diese hier, Gruppenbild, Autoschlangen etc., sind ja schon fast bieder! Das Bad in der Schwefelquelle war bisjetzt das Beste! Wir wollen Menschen sehn, und zwar Euch!Berichterstattung ist große klasse!

LG Suse

Christoph

5. Mai 2011 at 6:16 am

Moin, moin,
erst einmal meinen Fehler korrigieren, PETER, nachträglich alles Gute!!! Ach, ich wäre so gern mal Mäuschen bei Euch, das Tagebuch lässt doch vieeel Raum für Spekulationen, worüber Ihr so redet!:-)
Wer ist Nikola??
Jetzt aber erst einmal ab in die Bäder, das war doch ein großes Ziel, oder?
Servus
Christoph