14. Rallyetag „Theo’s Linsensuppe muss dran glauben“

14. Rallyetag „Theo’s Linsensuppe muss dran glauben“

So, nächstes morgen, noch 24 Std. bis nach Mersin. Die Option, dass wir noch einen Tankstop in Zypern einlegen nüssen, weil der Sprit nicht bis zum Festland reicht, hat der Kapitän geschickt gelöst, indem er Rapsöl, alte Hühnerknochen und Salamireste in den Tank warf.

Die 40 jahre alte Maschine läuft laut seinem Seemanngarn auch mit alten geraspelten Autoreifen.
Der Zeitvertreib auf der Fähre ist wie immer, die seewassergetränkten Karten sind wieder von der Sonne getrocknet, das Auto ist eigentlich noch nicht optimal umgepackt und über die Weltpolitik haben wir schon lage nicht mehr gesprochen 😉
Heute ist aber der Tag, den Theo immer wieder vor sich her geschoben hat. Schon nach den Start pries er uns seine Linsensuppe an. „Die essen wir aber erst in der Wüste!“ —– Denkste! Lange intensive Gespräche haben seinen Geist und seinen Willen geschwächt. Wie in Trance glitt er trotz starkem Seegang die Treppen zum Auto hinunter und holte das Dosengut zu Tage. Zum Nachtisch kredenste er noch 2 (in worten Zwei) Dosen feinste Ananasstücke!
– Ein gelungenes Captainsdinner –
Kurz vor Zypern dann ein einmaliges Schauspiel. Wir fuhren etwa 15 km von der Küste Zyperns vorbei, hier konnte man nur auf der Backbordseite und mit dem Oberkörper weit über die Reeeling hängend einige verirrte Mobilfunkwellen erhaschen, die Grüsse nach Hause schicken sollten.
Da faktisch das gesamte Boot mit ihren Handys in dieser Position telefonierend verharrten, fuhr das Schiff in dieser Zeit mit erheblicher Schlageseite. Geistesgegenwärtig erklärten sich einige Freiwillige bereit die Autos unterdeck auf der Steuerbordseite zu stapeln um ein Kentern des Schiffes gerade noch zu verhindern.
Nachdem wir auch diese „Fasthavarie“ überstanden haben, wurde das „Captainsdinner“ unter vollem Körpereinsatz von Richy mit Bier und Wein abgeschlossen. Richy war der Freiwillige, der sich über die Heckklappe des Volvos bis nach vorne durcharbeitete um die Flaschen unter den Sitzen hervor zu zaubern.
Beschwipst und voller Freude morgen keine schwankenden Planken unter uns zu spüren gingen wir wieder auf die Autodächer und andere Nachtlagerplätze.

Gruß

die Captainsdinnerteilnehmer


4 Comments

Thies

19. Mai 2011 at 5:50 am

Ich schlage eueren Blog für den Rallyiteraturpreis vor – echtes Abenteuer und Weltpolitik- wunderbar erzählt – das wird ein Klassiker

Christoph

18. Mai 2011 at 3:04 pm

Huhu??? Wo seid Ihr?? Falls das einer liest, wäre Info nett, die Geburtstagseinladung steht, wo seid Ihr, wir feiern meinen 50.ger in der Funkenburg Alm, Freitag, ab 18 Uhr, alle Mann willkommen!!!!
Gebt Signale!!
Christoph

Mari

16. Mai 2011 at 11:02 am

Schöne Fotos. Zitat aus „Das Boot“: KaLeun: Fotografieren Sie erst wenn wir wieder zurück sind. Grönemeier: Warum?
KaLeun: Dann haben sie Bärte……..

Go EastSouthWest

Mari

Christoph

16. Mai 2011 at 5:58 am

Männer, die ersten sind zu Hause, wo seid Ihr??? Aber ich finde es riesig, dass Ihr EUch nicht dem minütlichen Blog-Stress aussetzt 🙂 und jede Minute noch einmal literarisch zelebriert..
So in zwei WOchen werde ich dann wohl von der Ankunft im Allgäu lesen!!?
Kommt gut heim und bis bald mal wieder!