17. Rallyetag

17. Rallyetag

Kategorie : Rennen 2015

So, Frühstück. Nee, nee, der Tag begann um 3:00 Uhr, als Dietrich der Meinung war unsere Plane, die wir zwischen den Elchen gespannt haben sollte doch kein Segeltest durchlaufen. Flink haben wir die Plane eingerollt und festgezurrt, damit wir sie noch nach der Nacht nutzen können und nicht im Nachbarland suchen mussten.

So, jetzt aber Früchstück mit Kaffee ( einen Hauch aromatisiert mit Kardamon). Wir versuchten es mit vielen TUC Keksen und Brot zu neutralisieren.
Jetzt endlich ging es in‘ Meer Nr. 3: Das tote Meer. Warum hier ein Bereich abgeriegelt war wie weit man schwimmen kann ist uns schleierhaft. Hier geht man definitiv nicht unter. Alle Suizitversuche scheitern in diesem Wasser kläglich.
Nach diesem genialen Erlebnis haben wir unsere 7 Sachen gepackt und fuhren erst mal nach Jericho um Vorräte zu besorgen. Das Schild am Eingang des Ortes liess uns erstmal schlucken, nachdem wir aber den Wachposten am Ortseingang beim Extremchillen gesehen haben, war der Puls wieder normal.
Durch das Westjordanland Richtung nördlichster Grenzübergang. Hier prallen die Eindrücke auf uns ein wie eine Ballmaschine bei Tennistraining. Das muss man einfach selber erleben, ehrlich.
Dann der Grenzposten von Westjordan nach Israel. Sowas von gechillt habe ich an einer Grenze noch nicht erlebt. Anstatt die Frage „Do you have anything to declare?“ kommt ein entspanntes „Do you have fun?“ 🙂 Klar, haben wir!
Auf zur Grenze nach Jordanien. Da wir einigermassen zeitig an der Grenze eintrudelten, mussten wir die Elche auch nur ca. 45 min. in der Autoschlange schieben bis wir dran kamen. Bei einer Temperatur von 40° haben wir das Schieben mit „Shadow-Hopping“ verbunden, sonst hält das eh kein Schwein aus.
In dem Grenzgebäude haben wir zuerst natürlich der Klimaanlage gehuldigt. 6 erwachsene Männer klebten wie Spiderman an den Lüftungsgittern. Erst als unsere Körpertemperatur auf erträgliche 8° heruntergekühlt wurde haben wir uns wieder getraut das Gebäude zu verlassen.
Jetzt kam erst einmal die jordanische Zollformalität dran. Zu Beginn machte es einen guten Eindruck. Die Autos mussten natürlich eingeführt werden. Kopie vom Pass des Halters und der Fahrzeugpapiere an den Zöllner übergeben, dann weiter. (?????) Häää, das war alles? Wir brauchten Kopien von allem was möglich war, inklusive einer beglaubigten Kopie unseres linken grossen Zehs.
Aber es kommt ja noch besser. Ein kurzes Schwätzchen in einem eigens für uns aufgestelltes Beduinenzelt und dann weiter, wir wollten ja noch zum Fahrerlager. Nee,nee, nicht ohne den Verzollungsbescheid für das Fahrzeug. Weisser Zettel mit rotem Strich durch. Ohne den wichtigen Zettel geht hier garnix. Ich werde die Vermutung nicht los, dass sie bei den Türken zur Schulung vorbeigeschaut haben.
Aber Martin und ich haben den Spiess einfach rumgedreht. Wir haben die Zöllner mit ihren wichtigen Zettel so lange genervt und nach unserem gefragt, bis sie zermürbt aufgegeben haben. Wir bekamen diesen besagten Zettel mit dem roten Stich durch, allerdings mit einer völlig falschen Autonummer drauf. Allah sei Dank, dass der Zöllner am Ausgang des Zollbereiches der diese wichtigen Scheine kontrollierte nur arabisch lesen konnte 😉
Also ab in das Wüstencamp, hat’s ja gleich, wir haben es doch an der Grenze erklärt bekommen wie wir dahin kommen.
Tja, es wurde schon dunkel, es wurde Nacht. Wir waren noch unterwegs. Einheimische erklärten uns den Weg über Schotterpisten…. Irgendwann haben wir im Nirgendwo angehalten und aus dem Dunkeln kam eine Familie, die uns vorschlug mit dem Auto vorauszu fahren. Perfekt. Auf dem Weg weiter haben sich uns immer mehr verirrte Teams angeschlossen, bis eine riesige Autoschlage geführt von den Elchen in das Wüstencamp einfuhr. Endlich, wir hatten es geschafft. Ohne Plane über uns haben wir zwischen den Autos den Nachthimmel genossen das Flutlicht und das Notstromaggregat genossen.

Gruß

eure OrientElche