14. Rallyetag
Kategorie : Rennen 2015
Heute ging es zeitig auf die Strasse. Vor uns lagen 750 km Landstrasse von Dalyan nach Mersin zur Fähre nach Haifa. Perfekte, minitiöse Vorbereitung und Planung sind hier unumgänglich. Jeder noch so kleine Fehler kann den fragilen Zeitplan wie ein Kartenhaus zusammenfallen lassen.
Nicht mit uns, die professionell eingeplante Verspätung beim Aufstehen wurde noch durch einen platten Reifen beim „Greenhorn“ getoppt um uns auf die Herausforderung der Wüste einzustellen.
Nun galt es Meter (Kilometer) zu machen. Die rot umrandeten Hinweisschilder am Strassenrand mit willkürlich ausgesuchten Geschwindigkeiten sind, der Fahrweise der Einheimischen zu urteilen, genauso wichtig wie der berühmte Sack Reis in China. Hier wird gefahren was geht.
Uns ist es sehr wichtig Land und Leute und deren Gepflogenheiten kennen zu lernen. Also haben wir uns auch hier an die Fahrgewohnheiten der Türken angelehnt um eins mit der Türkei zu werden. 😉
Nach einem herrlichen Bad im Meer, der wegen der defekten Klimaanlagen dringen nötig war und einer Snackpause, natürlich auch mit langweiligem Blick auf blaues Meer und gleichfarbigem Himmel, sind wir gegen 21:30 Uhr in Mersin eingetrudelt.
Die Suche nach dem richtigen Zugang zum Hafen gestaltete sich aufwendiger, wie zunächst gedacht. Wir hatten bereits einen Parkplatz angesteuert, als wir erfuhren, das isser nicht. Jetzt begann eine wilde Fahrt durch das Hafengebiet Mersins, woran sich immer mehr Teams wie die Lemminge anschlossen, angeführt durch das TEAM „Fahramol“. Mit ihren Navigationskünsten konnte ein neuer Rekord im „Im Kreis fahren“ aufgestellt werden. Nach der exakten Kartographierung des Hafengebietes und zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung haben wir dann doch tatsächlich den richtigen Eingang gefunden, wo nun das Standartritual der Rallye wieder aufgenommen wird: Warten.
Türkische Grenzscharmützel kennen wir ja zur Genüge von der Reise 2011. Auch hier hatte man sich eine Mix aus Warten und schnelles aufrücken in der Autoschlage ausgedacht, dass das eine oder andere Team zur wahren Raserei gebracht hatte. Versuche hier völlig unnötig im Hafengebiet Autos zu überholen um nicht als 43 sondern 41 auf die Fähre zu kommen, liessen unsere müden Köpfe nur schütteln. Als dann der dritte Punkt erreicht war, wo wir unsere Autos anhielten, kam der Verdacht auf, hier dauert es länger. Natürlich wurde dies nicht von den Zöllnern bestätigt, das würde ja die Spannung nehmen 🙂
Für eine kurze Nacht legten wir uns auf unser gemütlichen Fahrer- und Beifahrersitze.
Gruß
eure OrientElche