10. Rallyetag

10. Rallyetag

Kategorie : Rennen 2015

Ruhiger, verträumter Morgenverkehr in Ankara holte uns sanft aus den Federn. Die türkische Morgenschicht am Hypodrom stellte mit Bedauern fest, dass die Rasensprenger ausgeschaltet waren. Viele Teams und auch wir haben vorsichtshalber mal die Haupthähne der Sprenger abgedreht, bevor wir unser Zelt aufgestellt hatten. Das brachte die Belegschaft in Wallung.

Nun kam es zum Le Mans Start in Ankara. dem Alter geschuldet sind die OrientElche einen Hauch langsamer wie die anderen zum Auto geschlürft. Nur durch einen gewagten Hechtsprung konnten wir die Auszahlung unserer Lebenversicherung verhindern, da andere Teams überraschend schneller in den Autos waren und losbrausten was die Kisten hergaben. Die Szenerie könnte auch für ein Actionsequenz des Films Fast and Furious – Teil 8 genutzt werden.
Plötzlich versagte die Lenkung. Wie durch eine unsichtbare Macht gezogen, fuhren wir durch die Gassen Ankaras als zufällig vor einem Hammam die Bremsen blockierten.
Diesen Wink Allahs deuteten wir als „Gehet dort hin und fühlet euch wohl“. Das es sich hierbei um das älteste Hammam Ankaras handelte, war reiner Zufall 😉
Nach der meditativen Schruppung, (Mädels: dieses Peeling hält min. ein Jahr) fuhren wir der Meute hinterher, die Lenkung und Bremsen liefen wieder tadellos. Aber…..wie immer hatte die Sänfte eine kurze Handzeichen:
Hallo, ich bin ein Türk Traktör. Henry fuhr die Strecke mit Ohrstöpsel und wir wussten immer auf Grund des akustischen Radars, wo sie waren.
Das entlastete unsere Nackenmuskulatur extrem, da wir nicht immer in den Rückspiegel schauen mussten.
Durch die exellente Ausschilderung des Zeltplatzes am grössten Canyon Europas (der übrigens in Asien liegt 😀 ) haben wir die für morgen geplante Chinesenrallye über Wanderpfade schon mal Nachts rückwärts gefahren. Das es auf dieser Strecke schon zahlreiche Ausfälle bis hin zum Ölwannenriss an diesem Tage gab, erfuhren wir erst später.
Wiedererwarten konnten wir die rote Laterne gegen 23:45 an ein grünes BMW Team abgeben, TSCHAKKA!
Auf Grund unsere Ankunftzeit haben wir uns auf die Wüste vorbereitend unser Nachtlager an einem Kinderklettergerüst aufgebaut.
Allah sei Dank die 16m2 grosse Luma des Teamchefs hatte ihren Geist aufgegeben und wir hatten alle Platz unter der Plane.

Gruss
die OrientElche